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Standort Kiel (1865 - 1919)

 

Kiel liegt an der Ostsee, direkt an der vorgelagerten Kieler Bucht. Damit befindet sich die Stadt südlich der Seewege durch die dänischen Inseln, welche die Zugänge zur Nordsee bilden.

 

Der Ort Kiel wurde in den dreißiger Jahren des 13. Jahrhunderts als Sitz einer holsteinischen Nebenlinie gegründet. Mit Aussterben der Schaumburger kam Kiel als Teil Holsteins zunächst an Oldenburg und nach deren Thronübernahme 1448 an Dänemark. Kiel stieg zum wichtigsten Ostseehafen Holsteins auf und wurde um die Förde herum befestigt. Obwohl Holstein dänisch verwaltet war, gehörte es noch immer zum Deutschen Reich und ab 1815 zum Deutschen Bund. Als Dänemark diesen Zustand zu seinen Gunsten ändern wollte, kam es zum Krieg - 1848/49 mit dem Deutschen Bund und 1864 mit Preußen und Österreich.

Gegen Ende des Deutsch-Dänischen Krieges 1864 erfolgte die Errichtung einer Marinestation in Kiel. Vorausgegangen war die "Gasteiner Übereinkunft", in der festgelegt wurde, dass Preußen im Hafen von Kiel das Kommando und die Polizeigewalt haben sollte, sowie Befestigungen anlegen durfte, obwohl Holstein den Österreichern zugestanden wurde.

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Folglich wurde die vormals dänische Seefeste Friedrichsort wieder in Stand gesetzt und durch die 1. und 3. Kompanie des Preußischen Seebataillons ab 24. Juni 1865 besetzt. Der Stab, die 2. und 4. Kompanie folgten am 13. September 1865 an Bord SMS "Vineta" nach. Als Unterkunft diente fortan die Kaserne in der Fleethörn, wobei ein Teil immer noch in Bürgerquartieren untergebracht werden mußte.

Im Rahmen des Deutschen Krieges von 1866 wurde das Seebataillon alarmiert und durch Reservisten auf Kriegsstärke aufgefüllt. Ab 07. Juni 1866 war das gesamte Bataillon in der Stadt zusammengezogen und stand mit "Klar zum Gefecht" dem österreichischen Jäger-Bataillon 22 gegenüber. Allerdings räumte das österreichische Bataillon am nächsten Tag die Stadt, so dass es zu keinen Kampfhandlungen in der Garnison kam. Fortan besetzte das Seebataillon die Küste in den Abschnitten Kiel-Stadt, Friedrichsort und Laboe.

Im Zuge des Ausbaus der Marine wurde das Seebataillon zunächst am 01. Oktober 1869 um die 5. Kompanie und dann am 01. Oktober 1871 um die 6. Kompanie vermehrt.

Zum Schutz der vollendeten Werftanlagen sowie zur Durchführung des Wachdienstes erfolgte am 15. November 1871 die Überführung zunächst der 1. Kompagnie und am 01. Juni 1873 der 2. Kompagnie zum neuen Kriegshafen Wilhelmshaven. Die 4. Kompanie folgte den beiden anderen gemäß Allerhöchster Ordre vom 07. September 1886 erst am 01. Oktober 1886 per Eisenbahn.

Gleichzeitig mit dem Ausbau wurde durch Allerhöchste Ordre vom 12. März 1889 bestimmt, dass das Seebataillon in zwei vollwertige Bataillone mit je 4 Kompanien, das I. in Kiel und das II. in Wilhelmshaven, umgegliedert werden soll und "Beide See-Bataillone ... einer zu bildenden Inspektion der Marine-Infanterie unterstellt (werden)". Letztere wurde ebenfalls in Kiel stationiert.

Am 01. Oktober 1904 bezog das I. Seebataillon die ehemalige Werftdivisions-Kaserne in Gaarden. Von hier aus zog die Inspektion der Marine-Infanterie und das I. Seebataillon in den I. Weltkrieg.

 
 
 
 
 
 
 
   
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